Der Normfall Manager der Normfall GmbH befindet sich bereits seit 2009 in der hessischen Justiz im Einsatz. Das Programm wird überwiegend in den Landgerichten und Staatsanwaltschaften von Richterinnen und Richtern sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälten in Umfangsverfahren genutzt. Auch der Bezirksrichterrat setzt den Normfall Manager seit 2010 ein. Insgesamt 382 Lizenzen, die auch zur Heimnutzung berechtigen, stehen diesen Anwenderinnen und Anwendern zur Verfügung.
Bei dem Normfall Manager handelt es sich um ein Strukturierungswerkzeug, welches mittels einer vertikalen, explorerähnlichen Baumstruktur auf individuelle Art und Weise eine komfortable Möglichkeit zur schnellen Erschließung und zielführenden Fallbearbeitung umfangreicher elektronischer (Doppel-)Akten bietet.
Im Vordergrund steht die Unterstützung der Sachbearbeiter bei der inhaltlichen Aufbereitung komplexer und damit einhergehend sehr umfangreichen Akten.
Speziell für die Bedürfnisse der Justiz wurde die Anwendung um ein sogenanntes Relationsmodul erweitert. Dieses ermöglicht zusätzlich eine horizontale Gegenüberstellung von Textauszügen aus Schriftsätzen und recherchierten Entscheidungen sowie eigener Entscheidungsentwürfe in Spaltenform. Als Beispiel seien die zivilprozessuale Relationstechnik, aber auch die Gegenüberstellung sonstiger im Rahmen der Sach- oder Rechtslage streitiger Themenkomplexe aus allen Fachbereichen genannt.
Der Anwendungsbereich kann stichwortartig wie folgt beschrieben werden:
- Hilfsmittel für Sachbearbeiterinnen und Sachbearbeiter bei der Sitzungsvorbereitung
- Arbeitsmittel bei der Abfassung von Entscheidungen
- Sitzungsvertretung der Staatsanwaltschaft in der Hauptverhandlung: Es steht die vollständige Akte und nicht nur eine Handakte zur Verfügung
- Sitzungseinsatz: Projektion mittels Beamer, z.B. für Vorhalte
- Aktenversendung an Prozessbevollmächtigte/Verteidiger, zur Gewährung von Akteneinsicht, an Sachverständige etc.
- Wissensmanagement und Verwaltung von Entscheidungssammlungen
Ein Vorteil der Normfall-Software gegenüber herkömmlichen Anwendungen besteht darin, dass sämtliche Metadaten, insbesondere also Lesezeichen (Anbindungen) und Anmerkungen, nicht in der angebundenen (PDF-)Datei selbst abgespeichert werden, sondern vom Normfall Manager separat verwaltet werden.
In der Struktur des Normfall Managers können alle bekannten Dateitypen, also z.B. Textdateien, aber auch Ton-, Bild- und Videodateien für die eine entsprechende Anwendung installiert ist, angebunden werden.
Speziell für die Microsoft Office-Produkte Word und Outlook existieren Plug-ins, mit denen Verweise auf einzelne Textstellen sowie Textauszüge direkt aus der jeweiligen Anwendung heraus erstellt werden können. Auch aus diesem Grund wird der Normfall Manger auch im Verwaltungsbereich eingesetzt.